Zur Notwendigkeit innovativer Pastoral

Ein großer Teil unserer kirchlichen Aktivitäten dient dazu, den eigenen Betrieb aufrechtzuerhalten. Gottesdienste, Sakramentenvorbereitung, Bürodienst können wie ein Hamsterrad sein, das in Gang zu halten mitunter den Atem raubt. Viel Zeit und Energie verschlingt ein Servicebetrieb, und von vielen, die sich wie Kunden fühlen, wird das auch so erwartet: ständige Erreichbarkeit, Terminwünsche, Sonderwünsche ohne Verpflichtung im Gegenzug.
Auf der anderen Seite ist jeder im Lande der Überzeugung, dass sich die Kirche grundlegend ändern müsste. Und gerade das „System“, von dem man als anspruchsvoller Konsument profitiert, ist Zielscheibe der Kritik. Ich halte allerding die Scharmützel, die seit Jahrzehnten um Papst und Zölibat ausgetragen werden (die Wortführer sind vor oder im Pensionsalter), für Scheingefechte, und die Interessen dahinter für bürgerliche, nicht kirchliche.
Aber ich vermisse kirchliche Antworten auf diese öffentliche Schieflage. Wie kann man Normalbetrieb spielen wie in einem Schrebergarten, wenn jedes Mal der Ball davonrollt? Eine der Antworten sollte eine längst fällige Modernisierung kirchlicher Abläufe sein, die in unserer Reichweite liegen. Das wird sich nicht nur auf Imagepflege beschränken können, sondern soll ein echtes und nachhaltiges Engagement für heutige Menschen und für die heutige Gesellschaft sein, angetrieben von großen Fragen und Bedürfnissen. Das Evangelium ist ja keine Mitgliederzeitung, sondern heilende Botschaft für die Welt. Und seine Verkündigung wurde nicht Firmen übertragen, sondern selbstverantwortlichen Menschen, auf deren volles Risiko. Zölibat und andere evangelische Räte haben doch gerade diesen Sinn: Ernst zu machen mit der christlichen Herausforderung für sich selber und für die Welt, in der man lebt!

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