was ist i.p.? ein plädoyer
Keine Minute meines Lebens habe ich die Unterscheidung zwischen konservativ und progressiv ernst genommen, obwohl die Kirche Wiens, in der ich aufgewachsen bin, gänzlich in diese zwei Lager geteilt ist. Das Begriffspaar suggeriert eine Alternative, die es im Glauben nicht gibt, und ist wahrscheinlich der Parteipolitik entlehnt. Suchte man stattdessen theologische Begriffe, käme man auf Neuevangelisierung, Lebendigkeit oder Aggiornamento, den von Papst Johannes XXIII. geprägten Leitbegriff, der dann im zweiten vatikanischen Konzil zum Ausdruck kam. Und zu diesen Vorgängen der Erneuerung der Kirche gibt es keine Alternativen, weil es für Christen bei Lebendigkeit nur eine Wahl gibt: Christus ist Licht und Leben, der Tod entmachtet.
Wozu ich in der Kirche keine Alternative sehe, soll nun innovative Pastoral genannt werden. Das ist kein Anpassungsvorgang, wie etwa Soziologen menschliches Wachstum manchmal beschreiben. Kirche ist nicht anpassungsfähig, denn was sollte da herauskommen, wollte man die Botschaft vom menschgewordenen Gott verdiesseitigen? Eher schon müßte Kirche die Welt sich anpassen, nämlich einem wahrhaft humanen Verständnis vom Menschen, seinen Sozialformen, seiner Verantwortlichkeit, seiner Freiheit, seiner Geschlechtlichkeit, seiner Bedürftigkeit.
Aber innovative Pastoral hat nichts mit Anpassung zu tun, sondern sie lebt aus dem Geist, der lebendig ist und lebendig macht. Innovative Pastoral findet und geht neue Wege. Sie löst sich von Kümmerformen des Glaubens und investiert in Zukunftsformen des Glaubens. Sie achtet darauf, was Leben und Gemeinschaft fördert. Und sie konzentriert sich auf Zeichen.
Statt Anpassung empfielt Paulus, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Innovative Pastoral ist somit experimentell: Vieles muß untersucht und ausprobiert werden, neue Formen von Jugendpastoral ebenso wie neue Musik im Gottesdienst. Und sie ist künstlerisch-entwickelnd: Wie ein Kunstwerk eine Gemeinde, und Freude und Lust wird es bereiten, an ihr weiterzubauen und in den Schätzen der Künste und der Phantasie neue Vorstellungen, neue Denkmöglichkeiten zu finden. Nicht nur Kunsthandwerk, sondern berauschendes Strömen des Geistes!
Und nun, Hand aufs Herz: Wieviel Prozent Ihres Engagements in der Gemeinde ist innovativ? Darf es weniger als die Hälfte sein?
Wozu ich in der Kirche keine Alternative sehe, soll nun innovative Pastoral genannt werden. Das ist kein Anpassungsvorgang, wie etwa Soziologen menschliches Wachstum manchmal beschreiben. Kirche ist nicht anpassungsfähig, denn was sollte da herauskommen, wollte man die Botschaft vom menschgewordenen Gott verdiesseitigen? Eher schon müßte Kirche die Welt sich anpassen, nämlich einem wahrhaft humanen Verständnis vom Menschen, seinen Sozialformen, seiner Verantwortlichkeit, seiner Freiheit, seiner Geschlechtlichkeit, seiner Bedürftigkeit.
Aber innovative Pastoral hat nichts mit Anpassung zu tun, sondern sie lebt aus dem Geist, der lebendig ist und lebendig macht. Innovative Pastoral findet und geht neue Wege. Sie löst sich von Kümmerformen des Glaubens und investiert in Zukunftsformen des Glaubens. Sie achtet darauf, was Leben und Gemeinschaft fördert. Und sie konzentriert sich auf Zeichen.
Statt Anpassung empfielt Paulus, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Innovative Pastoral ist somit experimentell: Vieles muß untersucht und ausprobiert werden, neue Formen von Jugendpastoral ebenso wie neue Musik im Gottesdienst. Und sie ist künstlerisch-entwickelnd: Wie ein Kunstwerk eine Gemeinde, und Freude und Lust wird es bereiten, an ihr weiterzubauen und in den Schätzen der Künste und der Phantasie neue Vorstellungen, neue Denkmöglichkeiten zu finden. Nicht nur Kunsthandwerk, sondern berauschendes Strömen des Geistes!
Und nun, Hand aufs Herz: Wieviel Prozent Ihres Engagements in der Gemeinde ist innovativ? Darf es weniger als die Hälfte sein?
weichensteller - 4. Okt, 22:56