Vorbilder
Innovative Pastoral ist keine Schönwettertheologie, und dazu nicht meine Erfindung.
In der Renaissance, vielleicht der schwierigsten Zeit für die Kirche, war der christliche Glaube längst nicht mehr das Maß aller Dinge, die Kirchenleitung glänzte durch Machtspiele und sittlichen Verfall, und die Reformation spaltete Kirche und Europa. Da trat in Florenz, der Hochburg sinnlicher Vergnügungssucht, der Bußprediger Girolamo Savonarola auf. Der Dominikanermönch geißelte die Verschwendungssucht des Medici-Regimes und wirkte an der Vertreibung der Herrscherfamilie mit. Maßgeblich an der neuen Stadtverfassung beteiligt, etablierte er eine demokratische Ordnung für die Stadt. Der Domprediger mobilisierte Scharen von Kindern und Jugendlichen, die durch die Straßen zogen und alles einsammelten, was für Christen eine Versuchung sein konnte. Sie verbrannten unsittliche Bücher und Bilder, Kleidung und Schminkzeug am Hauptplatz der Stadt. Savonarola polarisierte in Stadt und Kirche, widerstand dem Papst und verhandelte mit dem französischen König. Seine Agenda war deutlich gesellschaftspolitisch und zeitkritisch, und das brachte ihn schließlich auch selbst auf den Scheiterhaufen.
Philipp Neri verehrte ihn sehr, als er von Florenz nach Rom aufbrach und ein sehr eigenbrötlerisches Leben führte. Messe mit Laienkommunion und Beichthören, gemeinsames Bibellesen und Umzüge durch die Stadt sprachen Jugendliche, Handwerker, aber auch Kardinäle und Reiche an. Da wurden zuweilen Eingebildete verspottet, aber auch Verzagte durch Späße aufgerichtet. Ich würde seine ungewöhnlichen Methoden als Individualseelsorge bezeichnen.
In der Renaissance, vielleicht der schwierigsten Zeit für die Kirche, war der christliche Glaube längst nicht mehr das Maß aller Dinge, die Kirchenleitung glänzte durch Machtspiele und sittlichen Verfall, und die Reformation spaltete Kirche und Europa. Da trat in Florenz, der Hochburg sinnlicher Vergnügungssucht, der Bußprediger Girolamo Savonarola auf. Der Dominikanermönch geißelte die Verschwendungssucht des Medici-Regimes und wirkte an der Vertreibung der Herrscherfamilie mit. Maßgeblich an der neuen Stadtverfassung beteiligt, etablierte er eine demokratische Ordnung für die Stadt. Der Domprediger mobilisierte Scharen von Kindern und Jugendlichen, die durch die Straßen zogen und alles einsammelten, was für Christen eine Versuchung sein konnte. Sie verbrannten unsittliche Bücher und Bilder, Kleidung und Schminkzeug am Hauptplatz der Stadt. Savonarola polarisierte in Stadt und Kirche, widerstand dem Papst und verhandelte mit dem französischen König. Seine Agenda war deutlich gesellschaftspolitisch und zeitkritisch, und das brachte ihn schließlich auch selbst auf den Scheiterhaufen.
Philipp Neri verehrte ihn sehr, als er von Florenz nach Rom aufbrach und ein sehr eigenbrötlerisches Leben führte. Messe mit Laienkommunion und Beichthören, gemeinsames Bibellesen und Umzüge durch die Stadt sprachen Jugendliche, Handwerker, aber auch Kardinäle und Reiche an. Da wurden zuweilen Eingebildete verspottet, aber auch Verzagte durch Späße aufgerichtet. Ich würde seine ungewöhnlichen Methoden als Individualseelsorge bezeichnen.
weichensteller - 3. Mai, 14:30