öffentlichkeit kritisch
Warum nur reden und klagen über einen reduzierten Öffentlichkeitsbegriff? Warum sich abfinden mit einem System, gegen das anzukämpfen ohnehin sinnlos erscheint? Nun, wir Christen sind nicht nur für uns selbst da, sondern auch für die Heilung der Welt, und dazu müssen wir uns der Gesellschaft und ihrer Eigenheiten bewußt werden und sie mitgestalten.
In diesem Sinne steht der Oktober in Villach Völkendorf zum dritten Mal unter einem Thema. In der Sonntagsmesse wurden bisher Themen aufgegriffen wie „Jugend und ihre Werte“, „Kritischer Konsument“ und zuletzt „Frau in Kirche“. Redner/innen traten während der Messe ans Rednerpult und entwickelten ihre Gedanken vor der Sonntagsgermeinde. Es geht um Konfrontation der Sonntagsgemeinde mit Sachthemen, um das Ingangsetzen von Auseinandersetzung und Diskussion – also um das, was ich diskursive Öffentlichkeit nenne. Der Monat Oktober gilt als Marienmonat, und das Loblied der Maria, das Magnifikat, gibt eine sehr kritische Position zur Gesellschaft vor.
Meine Thesen:
• Massenmedien erzeugen eine Quasi-Öffentlichkeit ohne Versammlung von Menschen. Information, Austausch und Meinungsbildung werden durch sie simuliert.
• Politik reduziert ihre gesellschaftlichen Steuerimpulse und beteiligt sich an der Kommerzialisierung von Öffentlichkeit. Stadtzentren werden nicht bewohnt, sondern bespielt – Wohngegenden sind isolierte Lagen am Stadtrand. Einkaufszentren verdrängen die Nahversorgung. Junge Wohngebiete haben kaum Zentren und kommunale Räume.
• Kultur bietet eher Unterhaltung als Auseinandersetzung. Fragen der Inszenierung überbieten inhaltliche Thesen, statt um gesellschaftliche Erneuerung geht es um Wiederholungen und Sager.
• Ich vermisse eine diskursive Öffentlichkeit: Gespräch, Argument, Themen statt Privatinteressen und Konsumwelten.
• Ich sehe große gesellschaftliche Kräfte wie Schule, Kunst und Kirche in ihrem Bedarf an diskursiver Öffentlichkeit weitgehend sich selbst überlassen.
• Von der Politik gewünschte Öffentlichkeit scheint hauptsächlich konsumistisch und reaktiv zu sein. Kritische und innovative Kunst ist nur Minderheitenprogramm.
• Es gibt kaum öffentliche Orte für Diskussion, Austausch und Auseinandersetzung mit Sachthemen und gesellschaftlichen Fragen außer Gasthäusern.
• Massenmedien nutzen ihren starken meinungsbildenden Einfluß hauptsächlich zur Wiederholung und Verstärkung gesellschaftlicher Trends, selten setzen sie selbst innovative und bewußt gesellschaftsformende Themen und Impulse.
Vortragende und Termine 2004:
Politik u.Öffentlichkeit:
Helmut Manzenreiter,
Bürgermeister der Stadt Villach
10. Oktober
Medien und Öffentlichkei:
Adolf Winkler,
Chefredaktion der Kleinen Zeitung
17. Oktober
Kunst u.Öffentlichkei:
Bruno Strobl,
Komponist und Musikerzieher
24. Oktober
Kirche und Öffentlichkeit:
Karl-Heinz Kronawetter,
Kunst- und Internetbeauftragter der Diözese Gurk-Klagenfurt
31. Oktober
Ablauf:
Der Vortragende ist eingeladen, die Messe um 10 Uhr mitzufeiern. Nach dem Schlußsegen wird ein Rednerpult in der Kirche aufgestellt, der Vortrag beginnt. Vorgeschlagene Dauer: 10 – 20 Minuten. Anschließend Möglichkeit zu Reaktionen im Plenum. Dann wird zum Pfarrcafe eingeladen, wo an mehreren Tischen Gelegenheit zu Austausch und Gespräch ist, auch mit dem Vortragenden.
Die Gemeinde ist durch die Thesen auf die Begegnung vorbereitet, die auch allen Vortragenden übermittelt werden.
In diesem Sinne steht der Oktober in Villach Völkendorf zum dritten Mal unter einem Thema. In der Sonntagsmesse wurden bisher Themen aufgegriffen wie „Jugend und ihre Werte“, „Kritischer Konsument“ und zuletzt „Frau in Kirche“. Redner/innen traten während der Messe ans Rednerpult und entwickelten ihre Gedanken vor der Sonntagsgermeinde. Es geht um Konfrontation der Sonntagsgemeinde mit Sachthemen, um das Ingangsetzen von Auseinandersetzung und Diskussion – also um das, was ich diskursive Öffentlichkeit nenne. Der Monat Oktober gilt als Marienmonat, und das Loblied der Maria, das Magnifikat, gibt eine sehr kritische Position zur Gesellschaft vor.
Meine Thesen:
• Massenmedien erzeugen eine Quasi-Öffentlichkeit ohne Versammlung von Menschen. Information, Austausch und Meinungsbildung werden durch sie simuliert.
• Politik reduziert ihre gesellschaftlichen Steuerimpulse und beteiligt sich an der Kommerzialisierung von Öffentlichkeit. Stadtzentren werden nicht bewohnt, sondern bespielt – Wohngegenden sind isolierte Lagen am Stadtrand. Einkaufszentren verdrängen die Nahversorgung. Junge Wohngebiete haben kaum Zentren und kommunale Räume.
• Kultur bietet eher Unterhaltung als Auseinandersetzung. Fragen der Inszenierung überbieten inhaltliche Thesen, statt um gesellschaftliche Erneuerung geht es um Wiederholungen und Sager.
• Ich vermisse eine diskursive Öffentlichkeit: Gespräch, Argument, Themen statt Privatinteressen und Konsumwelten.
• Ich sehe große gesellschaftliche Kräfte wie Schule, Kunst und Kirche in ihrem Bedarf an diskursiver Öffentlichkeit weitgehend sich selbst überlassen.
• Von der Politik gewünschte Öffentlichkeit scheint hauptsächlich konsumistisch und reaktiv zu sein. Kritische und innovative Kunst ist nur Minderheitenprogramm.
• Es gibt kaum öffentliche Orte für Diskussion, Austausch und Auseinandersetzung mit Sachthemen und gesellschaftlichen Fragen außer Gasthäusern.
• Massenmedien nutzen ihren starken meinungsbildenden Einfluß hauptsächlich zur Wiederholung und Verstärkung gesellschaftlicher Trends, selten setzen sie selbst innovative und bewußt gesellschaftsformende Themen und Impulse.
Vortragende und Termine 2004:
Politik u.Öffentlichkeit:
Helmut Manzenreiter,
Bürgermeister der Stadt Villach
10. Oktober
Medien und Öffentlichkei:
Adolf Winkler,
Chefredaktion der Kleinen Zeitung
17. Oktober
Kunst u.Öffentlichkei:
Bruno Strobl,
Komponist und Musikerzieher
24. Oktober
Kirche und Öffentlichkeit:
Karl-Heinz Kronawetter,
Kunst- und Internetbeauftragter der Diözese Gurk-Klagenfurt
31. Oktober
Ablauf:
Der Vortragende ist eingeladen, die Messe um 10 Uhr mitzufeiern. Nach dem Schlußsegen wird ein Rednerpult in der Kirche aufgestellt, der Vortrag beginnt. Vorgeschlagene Dauer: 10 – 20 Minuten. Anschließend Möglichkeit zu Reaktionen im Plenum. Dann wird zum Pfarrcafe eingeladen, wo an mehreren Tischen Gelegenheit zu Austausch und Gespräch ist, auch mit dem Vortragenden.
Die Gemeinde ist durch die Thesen auf die Begegnung vorbereitet, die auch allen Vortragenden übermittelt werden.
weichensteller - 4. Okt, 23:17