zelebration und gegenwärtigkeit
Der Gottesdienstbesuch hat außerordentlich gelitten, weil selbstverständliche Bezüge aus der Tradition zunehmend wegfallen. Deshalb wäre es ganz unverzeihlich, wenn die großen Schätze liturgischer Feiern nicht gehoben würden, sondern Orationen im Singsang, Bewegungen in Beiläufigkeit oder Anreden der Gemeinde ins Buch hinein geschähen. Soetwas stumpft Zelebrant wie Gemeinde ab, statt wachzurufen und lebendig zu machen.
Einige Beobachtungen:
Dialogische Stimmigkeit nenne ich, wenn der Zelebrant bei den Worten Der Herr sei mit euch oder Der Friede sei mit euch die Gemeinde ansieht und eine öffnende Geste macht. Ebenso bei ...für euch hingegeben, und ...für euch vergossen. Im selben Sinn sehe ich aber bei Orationen oder Berichten die Gemeinde nicht an, sondern blicke ins Meßbuch oder schließe die Augen, z.B. beim Postsanktus: Ja du bist heilig, Herr... Dialogisch ist es auch, wenn die aktuell konsekrierten Hostien ausgespendet werden und nicht nur aus dem Speisekelch im Tabernakel.
Gestische Stimmigkeit nenne ich die Übereinstimmung von Wort und Geste. Bei Sende deinen Geist auf diese Gaben herab breite ich die erhobenen, gefalteten Hände über die Gaben aus, beim großen Lobpreis hebe ich die Gaben so hoch ich kann und blicke zwischen ihnen in die Höhe, damit das Lob Gottes durch ihn und mit ihm und in ihm sichtbar und hörbar mitvollzogen und verstanden werden kann. Wenn ich beim Lamm Gottes die konsekrierte, geteilte Hostie der Gemeinde zeigen will, dann bemühe ich mich, das Brotbrechen schon am Anfang des Gesanges abzuschließen, um die Anrufungen des Lammes auch wirklich zur Hostie hin vollziehen zu können. Ich muß die Geste nicht unterbrechen, wenn ich schon vorher das Formular aufgeschlagen habe und nun den Kommunionsvers zur Hostie hin sprechen kann.
Synchrone Stimmigkeit nenne ich, wenn bei den Worten ...berufen hast, vor dir zu stehen, die Gemeinde auch wirklich steht. Beim Schlußsegen habe ich mir eine dreiteilige Formel eingeprägt, die ich jeweils aktuell variieren kann, z.B: Es segne und führe und stärke euch... oder Es segne und erfülle und erleuchte euch..., wobei ich die Hände in einem großen Kreis über die Gemeinde bewege und beim Segenszeichen zu der Vater – der Sohn – und der heilige Geist ein großes Kreuz zeichne, und die Gemeinde sich genau zugleich bekreuzigt. Die Übereinstimmung von Wort und Bewegung bei Priester und Gemeinde hilft der Konzentration und Ernsthaftigkeit außerordentlich und ermöglicht, daß all das Divergierende in Menschen und zwischen Menschen zusammengeführt und Menschen zur Gegenwart geführt werden – zu ihrer eigenen und zur Gegenwart Gottes.
Einige Beobachtungen:
Dialogische Stimmigkeit nenne ich, wenn der Zelebrant bei den Worten Der Herr sei mit euch oder Der Friede sei mit euch die Gemeinde ansieht und eine öffnende Geste macht. Ebenso bei ...für euch hingegeben, und ...für euch vergossen. Im selben Sinn sehe ich aber bei Orationen oder Berichten die Gemeinde nicht an, sondern blicke ins Meßbuch oder schließe die Augen, z.B. beim Postsanktus: Ja du bist heilig, Herr... Dialogisch ist es auch, wenn die aktuell konsekrierten Hostien ausgespendet werden und nicht nur aus dem Speisekelch im Tabernakel.
Gestische Stimmigkeit nenne ich die Übereinstimmung von Wort und Geste. Bei Sende deinen Geist auf diese Gaben herab breite ich die erhobenen, gefalteten Hände über die Gaben aus, beim großen Lobpreis hebe ich die Gaben so hoch ich kann und blicke zwischen ihnen in die Höhe, damit das Lob Gottes durch ihn und mit ihm und in ihm sichtbar und hörbar mitvollzogen und verstanden werden kann. Wenn ich beim Lamm Gottes die konsekrierte, geteilte Hostie der Gemeinde zeigen will, dann bemühe ich mich, das Brotbrechen schon am Anfang des Gesanges abzuschließen, um die Anrufungen des Lammes auch wirklich zur Hostie hin vollziehen zu können. Ich muß die Geste nicht unterbrechen, wenn ich schon vorher das Formular aufgeschlagen habe und nun den Kommunionsvers zur Hostie hin sprechen kann.
Synchrone Stimmigkeit nenne ich, wenn bei den Worten ...berufen hast, vor dir zu stehen, die Gemeinde auch wirklich steht. Beim Schlußsegen habe ich mir eine dreiteilige Formel eingeprägt, die ich jeweils aktuell variieren kann, z.B: Es segne und führe und stärke euch... oder Es segne und erfülle und erleuchte euch..., wobei ich die Hände in einem großen Kreis über die Gemeinde bewege und beim Segenszeichen zu der Vater – der Sohn – und der heilige Geist ein großes Kreuz zeichne, und die Gemeinde sich genau zugleich bekreuzigt. Die Übereinstimmung von Wort und Bewegung bei Priester und Gemeinde hilft der Konzentration und Ernsthaftigkeit außerordentlich und ermöglicht, daß all das Divergierende in Menschen und zwischen Menschen zusammengeführt und Menschen zur Gegenwart geführt werden – zu ihrer eigenen und zur Gegenwart Gottes.
weichensteller - 4. Okt, 23:09