Samstag, 28. Januar 2012

Gegner innovativer Pastoral

Jeder kennt die Reaktionen auf im trauten Kreis vorgetragene Erneuerungsvorschläge. Stirnrunzeln, Hinterfragung der Notwendigkeit und Behauptung ihrer Undurchführbarkeit. Die Einwände sind vorhersehbar, auch, wer sie einbringt. Ob im Familienkreis, im Pfarrgemeinderat, im Dekanat, im Priesterrat oder in der Bischofskonferenz, die Beharrungskräfte folgen überall den selben Ritualen. Schwerer durchschaubar als das sofortige Abblocken ist die vermeintliche Zustimmung, die dann aber viele Kompromisse fordert und schließlich die ganze Unternehmung auf andere Mühlen lenkt.
Als wir in Villach eine ökumenische Jugendbefragung machten, um Religiosität, Glauben und Kirchlichkeit unserer Firmkandidaten, Ministranten und Jugendlichen, sowie das Stimmungsbild in ihren Schulklassen zu erforschen, da stiegen schon während der Durchführung Partner stillschweigend aus, und die abschließende Präsentation sollte zu einem Jugendspektakel umfunktioniert werden, während eigentlich statistische Analysen vorzutragen und zu erklären waren. Folgerichtig kam es dann zur Diskussion der Ergebnisse nicht mehr, sondern man beschäftigte sich mit der Performance.
Eine zwischen Stadtpfarren konzertierte Stadtmission mit Medienbeteiligung konnte dann auch dazu umfunktioniert werden, das eigene, völlig unveränderte Martinsfest besser zu bewerben. Und die als Mission gemeinte Lange Nacht der Kirchen dient landläufig dazu, den eigenen Kirchenmusikern eine Auftrittsgelegenheit zu verschaffen – alles natürlich für denselben, altbewährten Kirchenkreis.
Eine Auswahl an Schutzphrasen von solchen, die sich von Erneuerungen verunsichert fühlen: Man soll doch die Kirche im Dorf lassen (als ein Vortrag von Medienvertretern als zu bieder kritisiert wurde beim Villacher Kritischen Oktober). Zunächst einmal vorhandene Ressourcen nützen (Stadtmission ohne Erweiterung der Methoden). Das haben wir schon alles probiert, das geht bei uns nicht. Da machen die Leute nicht mit. Dann dauert die Messe zu lange. Wir machen das ja ehrenamtlich.
Es ist leicht zu sehen, dass kirchliche Erneuerung langen Atem und dicke Haut braucht!

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