Fülle und Mangel
Was wird nicht alles gejammert in unseren Reihen. Was früher nicht alles besser war, als Kirchen und Beichtstühle noch voll waren. Ein einziger Niedergang der Kirche seit Jahrzehnten. Aber warum hat man denn dann unsere heutige Zeit nicht besser vorbereitet? Keine Reserven angelegt und nicht vorausgedacht? Anstatt zu klagen und anderen die Schuld zu geben, empfehle ich, unsere jetzige Situation besser zu beobachten. Überseht nicht die Fülle an Gaben, die uns heute geschenkt sind, und arbeitet daran, sie fruchtbar zu machen für eine kommende Zeit!
Ich kenne Stadtgemeinden mit 70 oder 100 Firmkandidaten und Erstkommunikanten jedes Jahr. Sie werden so schnell wie möglich durchs System geschleust. Ich kenne Kirchenchöre, die weisen junge Interessierte ab und wollen im trauten Freundeskreis bleiben. Ich kenne Gottesdienstbesucher, die starren junge Mütter an, die den Kinderwagen hereinschieben. Ich kenne Mitfeiernde, die lassen den Pfarrer alleine singen und öffnen das Liederbuch nicht einmal. Immer noch haben wir flächendeckend Religionsunterricht, der vom Staat bezahlt und von über 95% der Schüler_innen besucht wird, und genügend Religionslehrer_innen. Trotzdem bestehen höhere Schulen und Pfarren wie zwei getrennte Welten nebeneinander, und ich kenne keinen theologischen Austausch, an dem beide teilnehmen. Und wie ist es mit der Berufungspastoral? Welcher Seelsorger bemüht sich um Kontakt mit Jugendlichen und begleitet sie über die Jahre des Erwachsenwerdens, um ihnen einerseits die Fülle eines pastoralen Berufs zu zeigen und andererseits ihre eigene Berufung entdecken zu helfen? Wir vergraben die Talente, statt sie einzusetzen.
Ich kenne Stadtgemeinden mit 70 oder 100 Firmkandidaten und Erstkommunikanten jedes Jahr. Sie werden so schnell wie möglich durchs System geschleust. Ich kenne Kirchenchöre, die weisen junge Interessierte ab und wollen im trauten Freundeskreis bleiben. Ich kenne Gottesdienstbesucher, die starren junge Mütter an, die den Kinderwagen hereinschieben. Ich kenne Mitfeiernde, die lassen den Pfarrer alleine singen und öffnen das Liederbuch nicht einmal. Immer noch haben wir flächendeckend Religionsunterricht, der vom Staat bezahlt und von über 95% der Schüler_innen besucht wird, und genügend Religionslehrer_innen. Trotzdem bestehen höhere Schulen und Pfarren wie zwei getrennte Welten nebeneinander, und ich kenne keinen theologischen Austausch, an dem beide teilnehmen. Und wie ist es mit der Berufungspastoral? Welcher Seelsorger bemüht sich um Kontakt mit Jugendlichen und begleitet sie über die Jahre des Erwachsenwerdens, um ihnen einerseits die Fülle eines pastoralen Berufs zu zeigen und andererseits ihre eigene Berufung entdecken zu helfen? Wir vergraben die Talente, statt sie einzusetzen.
weichensteller - 5. Apr, 23:44